Die ersten Tage
im neuen Jahr. Noch ganz jungfräulich. Vielleicht auch voller neuer, guter Vorsätze. Hoffentlich welche, die nicht spätestens im Februar ad acta gelegt werden oder die ganz und gar noch zusätzlich Druck aufbauen. Und dennoch ist der Jahresübergang eine gute Zeit, sein Leben oder das des letzten Jahres zu reflektieren und sich wieder oder neu auszurichten. Mein Vorschlag für dieses Jahr ist, einmal zu schauen, welche der Säulen für ein gutes Leben vielleicht nicht mehr ganz so stark trägt und dieser wieder ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Drei davon habe ich für euch (siehe unten) mal ausgewählt.
Also, vielleicht muss man nicht gleich ein völlig neuer, besserer Mensch werden, sich immer weiter selbst-optimieren. Vielleicht schaut man einmal dahin, was gute Bedingungen für ein gutes Leben sind und was es heißt, seinen Geist zu befreien. Zum letzteren hilft mir persönlich immer wieder die alt-fernöstliche Idee des Zen-Geistes. Es macht meinen Geist frei, immer wieder neugierig zu schauen. Wie es heute ist. Warum Menschen Dinge tun. Wie Menschen sich entwickelt haben, wie sie heute reagieren. Ohne in Schubladen zu denken. Es ist ein Reinigungsprozess für den Geist, sich immer mal von alten Vorstellungen, Vorurteilen, Glaubenssätzen und Ängsten zu befreien, sich zu fragen, welche gerade das eigene gute Leben besonders behindern. Manche nennen das dann Psychohygiene.
Und was drei der o.g. Säulen für ein gutes Leben betrifft, so kann man mal in einem ruhigen Moment die u.g. Fragen betrachten:
Zur ersten Säule, den Beziehungen, kann man sich folgende Fragen stellen:
Habe ich gute, nährende Beziehungen und nähre, wertschätze ich diese auch selbst?
Mit welchen oder welchem Menschen möchte ich in diesem Jahr gerne mehr Zeit verbringen?
Bin ich in guter Beziehung mit unserem Planeten, im Wissen, dass alles verbunden ist?
Die zweite Säule sind unsere Gefühle. Wenn wir unsere Beziehungen dauerhaft durch destruktive Gefühle zerstören oder selbst unter unseren Gefühlen leiden, kann keine tiefe Lebenszufriedenheit entstehen und die Chance auf kreative Lösungsfindung ist unter negativen Gefühlen auch geringer. Darum kann man sich fragen:
Gelingt es mir, immer wieder auch gute Gefühle zu haben und kann ich mich selbst auch gut darum kümmern? Sei es, mir mal wieder eine gute Massage zu gönnen, mal wieder richtig lecker Essen zu gehen, einen lustigen Film zu schauen, mir eine erfrischende Morgen-Yoga-Routine zu schenken oder mit Freunden Spiele zu spielen.
Und dann kannst du dich noch fragen:
Gibt es etwas, was ich so richtig dolle gerne mache, wo ich Raum und Zeit vergesse, hingebungsvoll und ganz versunken bin?
Ja, auch das ist eine Säule der Lebenszufriedenheit. Nur denken wir manchmal, dass wir „erwachsen“ sein müssen und Pflichten haben und keine Zeit haben dürfen für Tagtäumerein oder ineffektives Tun. Ganz im Gegenteil. Sich mal treiben zu lassen und die Dinge zu tun, die man richtig, richtig gerne macht, das tut der Seele in jedem Fall gut.
Sicher, all das sind Dinge, die nicht unmittelbar an das Datum des Jahreswechsels gebunden sind, aber manchmal bringen Rituale, wie die der Neujahrsvorsätze, einfach mal wieder ein wenig Schwung ins eigene Leben und sind ein äußerer Anlass für die innere Weiterentwicklung.
Uns so wünsche ich allen Lesern des Blogs von Herzen, mit oder ohne Neuausrichtung, Vorsätzen oder Selbstreflexion, ein gesundes und entspannt-spannendes neues Jahr. Vielleicht etwas weniger kompliziert als die letzten beiden es waren. Bleibt zuversichtlich und geht mutig euren ureigenen Weg, verbunden miteinander, zuhörend, achtsam und liebend. Eure Evelyn
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